Es ist Zeit für die Jahresplanung. Und wer als Freiberuflerin ein gute Unternehmerin sein will, der kommt nicht umhin, auch den Umsatz zu planen. Schließlich muss man wissen, wo das Geld in diesem Jahr herkam, wo das Geld im kommenden Jahr herkommen soll und was man tun muss, damit mehr Geld kommt.

Später beschäftigen wir uns auch noch mit deinen konkreten Vorsätzen.

Wie geht man da am besten vor? Wenn du willst, zeig ich dir einen Weg.

Foto: Barbara Stromberg

Reflexion

Zunächst geht der Blick zurück. Wir schauen uns also an, was in diesem Jahr gut lief. Welche Kunden brachten den meisten Umsatz und welche Projekte

– brachten Spaß

– brachten Geld

– brachten Renommee.

Falls du ein Projekt entdeckst, dass tatsächlich den Dreiklang aus diesen Eigenschaften perfekt abdeckt, dann schreib mir eine Mail. Solche Projekte sind Gold wert und ich würde gerne dein persönliches Goldprojekt kennenlernen. Keine Bange, ich nehme es dir nicht weg, denn ich hab eigene.

Gute Projekte, schlechte Projekte

Schreib deine Whitelist mit 3 bis 5 guten Projekte.

Die Grundregel lautet, dass jedes Projekt mindestens zwei dieser drei Eigenschaften (Geld, Spaß, Ruhm) mitbringen sollte. Bringt es weder Geld, noch Spaß, noch Ruhm, dann lass es um Himmels willen sein!

Nun die Blacklist. Schau dir auch an, was nicht gut lief. Welche Projekte haben dich an den Rand des Wahnsinns getrieben, dich Geld gekostet oder dir für dein berufliches Weiterkommen überhaupt nichts gebracht – trotz aller Versprechungen. Sei ehrlich.

Schreib deine Blacklist mit 3 bis 5 schlechten Projekten.

Schau dir jetzt zuerst deine Blacklist an. Woran hing es? Ganz ehrlich. Schreib es auf, aber positiv als Lösung formuliert. Also nicht „Ich hab mich total verfranzt und bin überrollt worden vom Umfang“, sondern „Ich nehme mich mehr Zeit für die Planung von Zwischenschritten und kann so besser Zeit und Aufwand justieren.“

Jetzt der Blick auf die Whitelist: Was hat diese Projekte so gut gemacht? Was hat für deinen Erfolg gesorgt, von Kundenseite und von deiner Seite? Was kannst du daraus für das kommende Jahr mitnehmen?

Ziele

Bestens! Du weißt jetzt also, wie es laufen muss, damit es gut läuft.

Jetzt schauen wir uns an, welchen Umsatz du in diesem Jahr eingefahren hast. Natürlich ist nicht Umsatz gleich Gewinn, aber wenn wir davon ausgehen, dass deine Ausgaben im nächsten Jahr ähnlich sein werden wie in diesem, dann reicht uns auch der Umsatz als Kennzahl.

Du weißt selbst am besten, ob dir dein Geld in diesem Jahr gereicht hat oder nicht. Ich halte es dennoch für gefährlich, beim Umsatz keine Steigerung zu planen und zwar aus mehreren Gründen. Zum einen gibt es die Inflation oder andere nicht beeinflussbare Variablen, die deine Ausgaben in die Höhe treiben können. Denk nur an ein kaputtes Auto, ein Wasserschaden oder schlimmstenfalls Krankheit. Oder ein wichtiger Kunde bricht dir weg. Und außerdem: Was ist das für ein Unternehmer, der nicht jedes Jahr ein bisschen besser werden will?

Also planen wir eine Steigerung unseres Umsatzes ein, idealerweise realistisch, aber ambitioniert mit 20 %.

Das ist gar nicht wenig, aber wenn du es auf das Quartal, den Monat und die Woche herunterbrichst, sollte das machbar sein.

Wichtig ist, dass du regelmäßig prüfst, ob du dein Umsatzziel erreichen kannst. Machst du das erst im Dezember, wird es erfahrungsgemäß recht knapp, nochmal an Schräubchen zu drehen. Guter Zeitpunkt: Die monatliche oder quartalsweise Umsetzsteuervoranmeldung.

Deine Umsatzquellen

Auf deiner Whitelist hast du die Projekte notiert, die gut liefen. Ergänze diese Liste um alle Umsatzquellen, die du im kommenden anzapfen möchtest. Idealerweise sollten solche Umsatzquellen weit oben stehen, die dir viel Geld für wenig Mühe bei tollen Kunden verschaffen.

Umsatzquellen können aktiv sein, also beispielsweise Textarbeiten wie das Betexten von Webseiten, Lektorat oder Honorare von Unternehmen. Es gibt aber auch passive Umsatzquellen, etwa durch Bücher, E-Books und andere digitale Produkte, Onlinekurse, Werbeeinnahmen im Blog und ähnliches.

Priorisiere jetzt diese Quellen. Auf welchem Bereich deines Business soll im kommenden Jahr dein Fokus liegen?

Hat sich in diesem Jahr das Drehbuchschreiben als lukrativste, schönste und angenehmste Art erwiesen, um Geld zu verdienen? Dann mach mehr davon!

Oder bist du als Reisejournalistin enorm zufrieden damit, Fernreisen zu machen, darüber zu schreiben und damit Aufträge von großen Magazinen zu bekommen? Go for it!

Du bist gerne stundenlang im Lokaljournalismus unterwegs und dir machen die mickrigen Zeilenhonorare nichts aus, weil du leidenschaftlich gerne schreibst und du außer Textbörsen keine Alternative hast? Denk nochmal genau darüber nach, was gut für dich ist.

Frag dich auch (und notiere die Antwort), was du wie oft verkaufen musst, um deinen Umsatz zu erreichen.

Habe aber auch den Mut, dich von manchen Umsatzquellen zu verabschieden. Denn wenn du feststellst, dass du 8 Stunden JEDEN Tag produktiv in die Tastatur hacken MUSST, um deine Miete zu bezahlen, dann läuft was falsch.

Grobplanung der Projekte

Du bist jetzt einen guten Schritt weiter und weißt, welche Produkte du im kommenden Jahr wie oft verkaufen musst, um deinen Umsatz + 20 % zu erreichen. Das ist schon mal ein ziemlich konkretes Ziel.

Jetzt schaust du dir an, welche Stationen du gehen musst, um diese Produkte zu verkaufen.

Was ist also nötig, um deine Umsatzquellen zu sichern oder neue zu erschließen?

Mach dir eine grobe Planung dafür, die die Meilensteine und ihren Zeitaufwand definiert.

Wenn du deinen Kalender zur Hand nimmst, kannst du in der Monatsansicht schon einplanen, wann du welches Projekt angehst.

Vergiss nicht, an feste Termine zu denken, die dich von deinem Ziel ablenken. Dazu gehören private Verpflichtungen ebenso wie Urlaub oder Schulferien, Messen, Fortbildungen, andere Events oder auch saisonale Auftragsspitzen.

 

Feinplanung der Projekte

Du weißt jetzt also, wann du dich um welches Projekt kümmern solltest. Markiere dir jetzt etwa 6-8 Wochen vorher einen Termin, den du für die Feinplanung dieses Projektes reservierst.

In dieser Feinplanung schneidest du die Meilensteine des einzelnen Projekts in ihren Einzelscheibchen, machst einen Kostenplan und schreibst auch schon auf, wie viel Zeit du auf jeden einzelnen Schritt verwenden wirst. Denn: Jede Aufgabe braucht immer genau so viel Zeit, wie man ihr gibt.

In dem Buch „Mehr Zeit“ (Affilatelinkzu Amazon), das ich beim Thema Tagesplanung bereits erwähnt habe, gibt es die Empfehlung, Projektsprints einzulegen. Das heißt, dass man sich nicht hier einen Tag und dort eine Stunde für ein Projekt nimmt, sondern beispielsweise eine komplette Woche nur für dieses Projekt.

Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Du bist im Thema drin, fokussiert und dein Hirn kann sich mal in Ruhe auf ein Thema einlassen. Vorausgesetzt, du kapselst dich für dieses eine Projekt komplett den Hauptteil des Arbeitstages ein.

Sieh dir deine Erfolge an und markiere, was du davon ins nächste Jahr mitnimmst.

Benenne und priorisiere deine bewährten und neuen Umsatzquellen.

Plane die Projekte im Kalender grob vor, die dir deinen Umsatz einbringen.

Tools

Umsatzübersicht, Projektliste

Taschenrechner

Kalender (am besten elektronisch oder anders variabel, damit du große Zeitblöcke hin und her schieben kannst)

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