Wann Synonyme keine gute Idee sind
Ein Synonym ist dann passend, wenn es die gleiche Bedeutung hat wie das Wort, um das es geht. Ein Synonym sollte also bedeutungsverwandt oder mindestens bedeutungsähnlich, am besten sogar bedeutungsgleich sein. Gerne auch gleichbedeutend, sinnverwandt, sinnähnlich oder sinngleich.
Das meint alles dasselbe? Nein.
Ein Geschenk und ein Mitbringsel sind in der Regel gute Synonyme. Aber nicht gleichbedeutend mit einer Spende oder Stiftung – auch wenn dies alles heißt, dass jemand einem anderen etwas von Wert ohne Gegenleistung gibt. Und auch wenn es eine Gabe ist, ein Geschenk, gut schreiben zu können, kann man das nicht als Mitbringsel bezeichnen.
Es sind die kleinen feinen Unterschiede, die Synonyme so kniffelig machen – vor allem, wenn es um die Übersetzung aus anderen Sprachen geht.
Das falsche Synonym kann ein Bild im Kopf des Lesers erzeugen, das so gar nicht gewollt ist. Es ist eben ein Unterschied, ob jemand dünn, schlaksig oder fragil ist. Oder ehrgeizig, zielstrebig oder karrieregeil. Der Rahmen schafft das Bild, deshalb nennt man es auch Framing, wenn durch eine bestimmte Wortwahl eine bestimmte Richtung im Denken erzeugt werden soll. Das ist im Grund auch nichts Verwerfliches, schließlich möchte der Schreiber, die Schreiberin ja nicht, dass die Botschaft zwischen den Zeilen verloren geht. Ja, Menschen im Denken beeinflussen lässt sich so auch. Siehe: Propaganda jeglicher Art.
Übrigens: Mein Lieblingstool für die Suche nach passenden Synonymen beim Schreiben auf Deutsch oder beim Umschreiben englischer Texte in die deutsche Sprache ist das Synonymwörterbuch von Woxikon (www.woxikon.de). Sehr nützlich, praktisch und brauchbar obendrein.
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