Lange Texte bei Facebook – oder: Der Erfolg von Humans of New York

#365schreibtippsKurz, kürzer, Facebook. Wer dort Aufmerksamkeit erregen will, muss schnell auf den Punkt kommen. Die Aufmerksamkeitsspanne der Nutzer ist schließlich kurz. Das hat wahrscheinlich jeder Social Media Manager gelernt.

Doch wie kommt es dann, dass einige längere Texte dennoch tausende Likes erhalten und mache Facebook-Seiten sogar auf dem Konzept basieren? Die Antwort ist einfach: Menschen interessieren sich für Menschen.

Ein gutes Beispiel dafür die Seite „Humans of New York“. Brandon Stanton begann 2010 New Yorker Bürger zu fotografieren, um die Vielfalt der Bewohner aufzuzeigen. Bald ergänzte er die Fotos mit Zitaten und kurzen Informationen über die abgebildeten Personen. Welchen Erfolg sein Projekt haben würde, konnte Stanton damals nicht ahnen. Inzwischen hat die Facebook-Seite fast 18 Millionen Follower aus aller Welt, es gibt unter anderem Bücher und Filme über die Protagonisten. Stanton ist längst nicht mehr nur in New York unterwegs, sondern weltweit. Er erzählt die Geschichten ganz normaler Menschen. Menschen, die uns jeden Tag auf der Straße begegnen. Menschen, die unter ihrer schwierigen Kindheit leiden oder schwere Krankheiten überstanden haben. Menschen, die nie ihren Geburtsort verlassen haben oder aus der Ferne eingewandert sind. Menschen, die ihre große Liebe gefunden haben oder sich ihren beruflichen Traum erfüllen.

Die Portraits wurden im Laufe der Zeit immer länger. Inzwischen erzählt er die Geschichten der Portraitierten sogar über mehrere Folgen – und arbeitet damit entgegen der üblichen Facebook-Erfolgs-Tipps.

„Humans of New York“ macht deutlich, dass es bei Facebook auch mal länger werden darf – wenn eine gute Geschichte dahintersteckt. Das können sich auch Business-Seiten zunutze machen. Vor allem im Sozial- oder Gesundheitsbereich liegen die menschelnden Geschichten auf der Hand, aber auch in anderen Bereichen können längere Portraits Sinn machen: Der KFZ-Mechatroniker, der sich an seinen Opa erinnert, mit dem er bereits als Kind zusammen an Autos geschraubt hat. Die Mitarbeiterin, der das Unternehmen trotz schlechter Schulnoten eine Chance gegeben hat, weil ihre Stärke in der praktischen Arbeit liegt. Die Managerin, die durch ihre Kinder die Welt wieder mit anderen Augen sieht und dadurch neue Ideen ins Unternehmen einbringt. Der Kunde, der dank kompetenter Beratung seinen beruflichen Traum erfüllen konnte.

Werden Sie kreativ, erzählen Sie die Geschichten ihrer Mitarbeiter oder Kunden – gerne auch mal ausführlicher.

 

#365schreibtipps #wirksamschreiben

Ein exklusiver Beitrag zu #365schreibtipps

von Ina Armbruster, www.torial.com/ina.armbruster/about

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