Wie entsteht ein Text?

#365schreibtippsNun, man setzt sich hin und tippt los. Hm, nein. Einer meiner Lieblingsschriftsteller – Martin Suter – gestand in einem Interview, dass sein erstes Buch abgelehnt wurde. Er hätte es „angefangen, ohne zu wissen, wie es endet.“ Das ist bedauerlich, aber ein erster und wertvoller Hinweis.

  1. Nachdenken: Was will ich wem wie und wo sagen?

Gut ist in dieser Phase ein Gespräch mit dem Auftraggeber / der Auftraggeberin. Meist erhält man zwischen den Zeilen oder in einem Nebensatz wichtige Hinweise. Oft auch emotionale, die sich gut vertexten lassen.

  1. Recherchieren: Welche Informationen fehlen noch, was macht die Konkurrenz?

Um über ein Thema zu schreiben, muss man es durchdrungen haben. Erst dann kann man es textlich verknappen. Auf die Konkurrenz blicke ich spät, um mich nicht zu beeinflussen. Hilfreich ist auch, wenn ich anfassen, schmecken, testen … kann, worüber ich schreibe.

  1. Sortieren: In der Regel habe ich nun eine Menge Material, das ich sortiere. Spätestens jetzt wechsle ich die Perspektive und denke von der Zielgruppe aus. Was ist der Hauptnutzen für die Zielgruppe? Warum sollte sie dieses Produkt kaufen? Wie lautet die Hauptbotschaft, was ist der Kern der Aussagen? Beim Sortieren achte ich auf das Medium. Bei einem Flyer ordne ich einen Text anders an, als ich das bei einer Website tue.
  1. Schreiben: Jetzt geht es (endlich) los. Mit dem sortierten Material habe ich eine gute Struktur entwickelt, einen roten Faden, an dem ich entlangschreiben kann.
  1. Überarbeiten: Was nun als Text vor mir liegt, ist der Rohentwurf. Jeder Text lässt sich durch ein, zwei (drei bis fünf) Überarbeitungen verbessern. Gibt es Wiederholungen? Kann ich Füllwörter streichen? Habe ich Keywords gut gesetzt? Kann ich Synonyme verwenden? Sind die Satzlängen gut, Absätze gesetzt? Oft stelle ich in dieser Phase auch noch einmal um oder formuliere neu. Dabei hilft es mir, den Text auszudrucken und laut vorzulesen.
  1. Korrigieren (lassen): Diese Phase kann schwierig sein, weil man Fehler in eigenen Texten weniger leicht erkennt als in fremden. Deshalb lasse ich meine Texte meist von einer Kollegin korrigieren.

Tipp: Gut ist es, den Text ganz am Schluss eine Nacht liegen zu lassen und ihn am nächsten Tag noch einmal zu lesen. Meist lassen sich noch Kleinigkeiten verbessern.

#365schreibtipps #besserschreiben

Ein exklusiver Beitrag zu #365schreibtipps

von Andrea Görsch, www.wortladen.com

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