Hol deine Leser:innen ab, Teil 1: dein Gegenüber
Für wen schreibst du? „Ist doch klar, für meine Leserinnen und Leser“, denkst du jetzt wahrscheinlich. Bist du dir sicher, dass deine Texte wirklich bei den richtigen Menschen ankommen und sie deine Aussagen verstehen?
Wie oft merken wir bereits in vermeintlich einfachen Gesprächen, etwa mit Kolleg:innen, Freund:innen und Familie: Was wir sagen ist nicht unbedingt das, was unser Gegenüber versteht. Im persönlichen Gespräch inklusive Stimme, Tonfall, Mimik und Gestik erkennen wir dabei recht schnell, wenn etwas falsch ankommt. Wir können Missverständnisse unmittelbar erklären und korrigieren. Bei Texten dagegen fehlt der dreidimensionale Austausch und eine konkrete Rückmeldung. Sie bleiben einfach stehen, ringen um Beachtung und Verständnis.
Für wen schreibst du?
Überlege dir ausführlich, wen du mit deinen Texten erreichen möchtest. Erstelle dir dazu am besten ein kleines Personenprofil deines Gegenübers. Notiere dir alle Eigenschaften, die für das Thema notwendig sind. Die Vorarbeit hilft dir wesentlich beim Schreiben. Du kommst damit leichter in den Schreibfluss und behältst gleichzeitig auch den roten Faden. Zusätzlich verschaffst du dir zusätzliche Klarheit über Inhalt, Struktur und Sprache für deinen Text.
Ein Beispiel: Du schreibst zu gesunder Ernährung. Deine typische Leserin heißt Petra. Sie ist 35 Jahre und arbeitet als Angestellte für ein Versicherungsunternehmen. Mit ihren beiden Kindern und Partner lebt sie im ländlichen Raum am Bodensee. Sie kocht leidenschaftlich. In ihrer Freizeit bewegt sie sich gerne in der Natur …
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