Tipp Nummer 2: Es geht nicht um Sie
Sie haben ein Mailing an die Kunden geschrieben, einen Text für die Webseite oder die Beschreibung für Ihr neuestes Produkt?
Prima, dann zücken Sie doch mal einen Rotstift und markieren Sie alle Stellen, in denen es um Sie geht.
Und nun die Stellen in einer anderen Farbe, in denen es um andere geht, ihre Kunden, ihre Mitarbeiter vielleicht.
Wenn Rot deutlich in der Minderheit ist, ist alles prima. Falls nicht, ist die Lage sehr ernst. Wirklich.
Fachliche Eignung und sachliche Spezifikationen sind toll, aber wichtiger ist doch, dass der Kunde schnell begreift, dass seine Problem gelöst und seine Wünsche erfüllt werden.
Storytelling ist hier ein wirksames Mittel, denn mit bildhafter Sprache und guten Beispielen setzen Sie das Kopfkino in Gang. Und dort läuft der Film „Schöne neue Welt!“
Der Vorspann zeigt noch die alte, grausame Welt, dann folgt der Weg zum Glück und schließlich liegen sich am Ende alle mit Freudentränen in den Armen.
Lebensecht und spürbar
Aber Achtung: Der Weg ins Glück verläuft niemals ohne Stolpersteine. Wenn Sie sich an ihre Lieblingsfilme und -bücher erinnern, werden Sie etwas feststellen: Keine diese Geschichten handelt davon, das dem Helden von Anfang bis Ende frittierte Snacks in den Mund flogen, die Liebe seines Lebens kam und blieb und er nie eine falsche Entscheidung traf.
So funktioniert Leben nicht. Erzählen Sie also die echten Geschichten. Die, in denen man scheitert (aber nicht aufgibt), in denen man sich falsch entscheidet (aber es geraderückt), in denen man eine Abkürzung nehmen wollte (und dann in der Sackgasse landete).
Ehrlichkeit macht authentisch und sympathisch.
Erfolgsgeschichten sind toll, keine Frage, und auch sie wollen und sollen erzählt werden. Aber doch bitte, ohne sich selbst als unfehlbaren Überflieger darzustellen. Das glaubt Ihnen ohnehin niemand.
Bleiben Sie echt. Erzählen Sie echte Geschichten.
Deshalb die Aufgabe, passend zum heutigen Tipp:
Welche Kämpfe mussten Sie austragen? Wann ist bei Ihnen etwas gründlich schiefgelaufen und was haben Sie daraus gelernt? Welche Flops, Herausforderungen und Fehleinscheidungen haben Ihnen geholfen, besser zu werden?
Im dritten Teil diese Mini-Serie verrate ich Ihnen, was die wichtigsten Elemente guter Geschichten sind – damit Sie sie erkennen, wenn Sie Ihnen begegnet.
Alle bereits erschienenen Teile finden Sie hier: https://www.schreiben-als-beruf.de/?s=leichtgemacht
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