In einem Satz erklären – kreativ ins Schreiben kommen

#365schreibtippsDieses Spiel eignet sich für Partys ebenso wie für das gefürchtete „mir fällt nichts ein!“. Außer putzen, aufräumen, das leere Textdokument betrachten und sonstige Aufschieberitis, versteht sich.

Manchmal kommst du einfach nicht hinein. Und du brauchst unbedingt jetzt mehr Schisslaveng. Wie, du weißt nicht, was das ist? In einem Satz erkläre ich es dir gerne:

Schisslaveng ist eine Verballhornung des Französischen, die während des 17. Jahrhunderts durch geflüchtete Hugenotten in Berlin und Brandenburg entstand – im Original „c‘ est le vent“ (das ist der Wind) – entwickelte sich daraus später etwas, das mehr Leichtigkeit versprach.

Das ist übrigens richtig erläutert. In einem Bandwurmsatz. Also so, wie weder gute Journalisten noch (Werbe-)textende formulieren. Für diese Übung ist das jedoch wurscht. Es kommt darauf an, was dir einfällt und du wie erläutern willst. In einem Satz.

Falls du über Dosenfutter schreiben musst und dir nichts einfällt, dann denk doch mal in diese Richtung.

Erläutere in einem Satz „Dosenfutter“:

Dosen gehören zu den nimmersatten Gerätschaften eines Hauses, manche sind sogar noch eitel und lassen sich mehrmals im Leben umfärben; kaum ist der erste Inhalt verwendet worden, drängen sie darauf neu befüllt zu werden, gerne mit Blumenerde und Löwenmäulchen für die Fensterbänke – das sieht so hübsch aus und ist für die zweite Verwendung genau das richtige Futter für die Dosen.

Oder über „Seitenschläferkissen“:

Ein Seitenschläferkissen braucht jede/r Single, der/die eine Katze besitzt, sie zieht es oft vor dicht neben dem Kopf ihres Menschen zu liegen, ihn in den Schlaf zu schnurren und – wenn er gerade so herrlich träumt, herrisch zu wecken, weil sie jetzt doch mal kurz raus müsste…

Also, je abstruser deine Erklärung über den eigentlichen Gegenstand deines Textes ausfällt, desto kreativer wirst du. Zwar sind diese Erläuterungen meistens Mumpitz, aber das weiß dein Hirn nicht.

Jetzt bist du dran:

Erkläre in einem Satz „Zahnzwischenraumbürstchen“ und üb‘ ein bisschen.

Entweder kommst du so in den Schreibfluss oder du brauchst noch einen kleinen Gang um den Block, denn im Gehen kannst du alle Erkenntnisse sacken lassen, entspannst dich körperlich während dein Hirn unbemerkt arbeitet.

 

#365schreibtipps #effektiverschreiben

Ein exklusiver Beitrag zu #365schreibtipps

von Silke Bicker, www.silkebicker.de/

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