Die besten Zahlen – ein Spezial zum 100. Schreibtipp
Das dreiblättrige Kleeblatt, die Heiligen Drei Könige, Fünfe gerade sein lassen, das fünfte Rad am Wagen, die 7 Zwerge, Berge, Todsünden – die Zahlen 3, 5 und 7 haben in unserer Kultur große Bedeutung. Versuchen Sie mal möglichst viele geflügelte Wörter mit der 2, 6 oder 8 zu finden…
Und auch die 10 ist etwas Besonderes. Zehn Finger, zehn Apostel, zehn Gebote, zehn Feldspieler beim Fußball…
3, 5, 7 und sind beliebt – nicht ohne Grund beginnen unzählige Überschriften im Netz mit „3 Tipps für …“, in „in 5 Schritten zu besseren …“ oder „Die 10 beliebtesten …“. Und auch Präsentationen, Flyer, Werbebriefe folgen gerne der 3-5-7-Regel und brechen die Botschaft in diesen Schritten herunter.
Warum ist das so? Das weiß man nicht, auch wenn man versucht, die Psychologie der Zahlen näher zu ergründen. Die Vermutung: Diese Zahlen begleiten uns von Kindheit an, vom ersten Abzählreim an den Fingern bis zu Märchen und Geschichten.
Tatsache ist: Ungerade Zahlen und vor allem Primzahlen finden Menschen besonders toll. Und die 10.
Blumensträuße bestehen daher meist aus einer ungeraden Zahl von Blüten einer Sorte, im Restaurant dominieren die Drei- oder Fünf-Gänge-Menüs und auf der Siegertreppchen stehen auch immer nur die vordersten Drei.
Auch beim Kunden kommen krumme Preise besser an – vielleicht, weil sie suggerieren, dass der Preis bis auf den letzten Euro mit dem spitzen Bleistift kalkuliert ist. Preise mit 99 wirken dagegen künstlich auf billig getrimmt.
In Texten jeglicher Art übernehmen Zahlen wichtige Funktion. Damit unterm Strich die Rechnung aufgeht und Ihre Botschaft wie eine Eins steht, müssen die Fakten in der Summe stimmen.
Oder ganz ohne Sprachbilder gesagt: Wer Zahlen sprechen lässt, gibt seinem Leser das Gefühl, das alles klar, seriös und sachlich berechenbar ist.
Aber Vorsicht: Darüber hinaus dürfen Emotion, Nutzen und vor allem Verständlichkeit nicht vergessen werden.
#365schreibtipps #besserschreiben