Schluss, aus, Schicht im Schacht?

#365schreibtippsDas waren sie also, die 365 Schreibtipps. Ein Jahr lang, täglich frisch serviert. Wobei – in Wirklichkeit waren es deutlich mehr als 365. In jedem Schreibtipp steckt in der Regel deutlich mehr als nur ein Tipp, wie man sein Schreiben verbessern kann.
Eine unfassbar wertvolle Sammlung an hilfreichen Tipps, wie man wirksamer, besser oder auch effektiver schreibt, ist in den vergangenen 365 Tagen entstanden. Die selbstauferlegte Challenge war nicht immer leicht, das gebe ich offen zu, aber als ich sie gestartet habe, hatte ich das einfach mal beiseitegeschoben. (Wer nochmal nachlesen möchte, wie das Projekt begann: https://www.schreiben-als-beruf.de/365schreibtipps-mitmachprojekt-mit-blogparaden-charme/)

Niemals ohne euch

Warum bin ich, ohne zu zögern, losgezogen, die Fahne mit „365 Schreibtipps, täglich neu“ begeistert über meinem Kopf schwenkend? Weil ich mir sicher war, dass es wunderbare Texterinnen und Autoren, Journalisten und Lektorinnen geben wird, die daran Spaß haben werden. Und so war es.
101 Schreibtippgeberinnen und 5 Schreibtippgeber haben mein Postfach jeden Tag aufs Neue mit Schreibtipps versorgt, deren Themenvielfalt und Nützlichkeit ich so erhofft, wenn auch nicht erwartet hatte.
Jeder einzelne Tipp war auf seine besondere Art perfekt (obwohl auch nicht jeder Rechtschreibfehler entdeckt wurde, aber hey, es menschelt) und hat es verdient, viele Leser zu finden.
Dem Portal „Schreiben als Beruf“ hat das Projekt die doppelte bis dreifache Leserschaft beschert im Vergleich zu den Monaten zuvor und es bleibt spannend, wie sich das weiter entwickeln wird – letztlich profitieren alle Beteiligten davon. Und das war ja auch die Motivation des Projekts: Zusammen etwas Großes schaffen, Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit bekommen, Wissenstransfer ohne Konkurrenzdenken.

Strukturiertes Chaos

„Trag dich ein, wo du willst, mit was du willst. Aber sei pünktlich.“
Das Geheimnis, warum das Projekt im Großen und Ganzen nahezu reibungslos lief? Nur wenige Regeln, aber ein durchdachter Workflow, der es mir und den Autorinnen nicht verleiden sollte. Das war die Basis.
Die Themenwahl habe ich völlig aus der Hand gegeben und wer sich eintrug, konnten selbst entscheiden, worüber sie (oder er) schreiben wollten. Jeder bekam Zugriff auf eine Tabelle mit Deadlines und Erscheinungsdatum, Themen und der Auswahl der verfügbaren Hashtags.
Die meisten Schreibtipps gab es zum Hashtag #wirksamschreiben (102 Schreibtipps), direkt gefolgt von #besserschreiben (69 Tipps), #effektiverschreiben (51 Tipps) und #kreativschreiben (38 Tipps).
Das funktionierte erfreulicherweise gut. Und dann kam der Mai.

„Hallo, jemand zuhause?“

Der Workflow erforderte es , die Beiträge eine Woche im Voraus zu erhalten, mit Zeitstempel auf der Webseite einzustellen und automatisiert abzufeuern. Soweit die Theorie. In der Praxis allerdings zeigten sich Ende April unschöne Lücken, so groß wie das Saarland, und zwar dort, wo die Namen freudig bereiter Schreibtippgeber stehen sollten. Oha. Unmöglich konnte ich die Lücken alle selbst füllen.
Und: Wie sollte das erst in den Sommerferien werden? Ich musste mich entscheiden: Sollte ich die bereits eingeschickten Tipps verballern und dann Schluss mache? Oder nicht mehr täglich veröffentlichen, sondern immer dann, wenn ein Schreibtipp eintrudelt? Bis die 365 Schreibtipps voll sind?
Ihr wisst alle, dass weder das eine noch das andere geschah.
Denn: Ein deutlicher Hilferuf in einem der besten Netzwerke für alle, die mit Buchstaben ihren Lebensunterhalt verdienen, genügte und ein Rettungsboot voller Helferinnen kam angepaddelt, bevor die #365schreibtipps absoffen. Praise the Lord, praise the Texttreff!

Freigiebig mit Wissen

Eine freundliche Spende von mehreren Dutzend Schreibtipps allein von Annette Jarosch brachte das Projekt dann auch über den Sommer. 23 Schreibtipps von ihr konnte ich verwenden, so viele wie sonst von keiner Autorin. Danke, Annette!
16 Schreibtipps schrieb Heike Baller, die unerschöpfliche Quelle von allem Wissen rund um Quellen – sie ist die Profi-Rechercheurin.
Ebenfalls 16 Schreibtipps schickte Angelika Pohl, die zwar einen Schwerpunkt auf Einfacher Sprache hat, aber es bei ihren Schreibtipps nicht bei einfachen Themen beließ – sie ist ein Füllhorn an Wissen.
15 Schreibtipps kamen von Jana Berthold – alle schon strukturiert vorplant Monat für Monat, sehr sauber durchdacht und mit der ihr eigenen Art, Komplexes in eine verständliche Form zu bringen.
14 Schreibtipps verfasste Andrea Görsch und aus jedem ihrer Texte schwappt die Leichtigkeit und Freude am Wort heraus. Wunderbar!
Und so könnte ich ewig weiteraufzählen, was jede dieser Schreibtippschenker und -schenkerin Gutes für das Projekt getan hat – aber dann würden Tränen der Rührung auf die Tastatur tropfen und das lässt bekanntermaßen die Platinen rosten.

„Und nun?“ sprach die Meute

Zu Recht stellt ihr mir diese Frage, denn wahrlich, es wäre eine Schande, diesen Wissensschatz nicht noch mehr Menschen zuteilwerden zu lassen.
Und ja, es wird ein Nachfolgeprojekt geben und es laufen bereits Vorbereitungen hinter den Kulissen.
Ein Kalender? Ein Buch? Ein Buchkalender oder Kalenderbuch?
Eine Verfilmung mit Sam Heugan, Alexander Dreymon und (weil sicher gewünscht) auch Jason Momoa in den Hauptrollen? Oh, ich bin sicher, eine Crowdfunding-Kampagne dafür wäre erfolgreich.
Vielleicht lasst ihr euch auch einfach überraschen und erfahrt es demnächst.
Bleibt mir noch zu sagen: Danke an alle, die mitgeholfen haben, dass das Projekt ohne Stolpern, Stocken und Stümpern über die 365 Tage gelaufen ist. Ohne euer Wissen und Tun hätten WIR das nie geschafft.

 

#365schreibtipps #freelancerpower

Ein exklusiver Beitrag zu #365schreibtipps

von Barbara Stromberg, www.textorama.de

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